2. Konsensus bzgl. persönlicher Prioritätenliste

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2. Konsensus bzgl. persönlicher Prioritätenliste

Für was möchte man seine Lebensenergie einsetzen? Für Familie, Beruf, Hobby, Reisen, künstlerische oder spirituelle Selbstentfaltung? Und in welcher Reihenfolge stehen diese Dinge auf der persönlichen Prioritätenliste? Und was ist einem generell wichtiger, persönliche Freiheit oder geborgene Gemeinschaft? Möchte man ein ‘Weltenretter’ sein oder nur seine eigene Haut und vielleicht noch die der Liebsten retten? Sieht man vielleicht gar kein Bedarf für weitere Handlung, die über den eigenen Tellerrand bzw. die Hecke zum Nachbarn herrausreichen? Reicht es aus, nur im Hier-und-Jetzt zu leben, wie es so oft gepredigt wird, und sich ansonsten nur anständig zu verhalten? Weil, wenn das jeder tun würde, gäbe es ja keine Probleme, nicht wahr? Oder würde man am liebsten nur meditieren, des Seelenfriedens, der Erleuchtung oder des Karmas wegen?

Alle D-Lab-Teilnehmer sollten bereit sein, sich auf “The Hero’s Journey” zu begeben und den ‘Weltenretter’ ganz oben auf die persönliche Prioritätenliste setzen. Andernfalls macht es wirklich keinen Sinn noch weiterzulesen. Der jetzige Beruf muss nämlich aufgegeben werden, und höchstwahrscheinlich auch der jetzige Wohnsitz, es sei denn, das D-Lab benötigt genau die Fachlichkeit des Betreffenden und wird sich örtlich zufällig genau in dessen näherer Umgebung befinden. Bleiben großzügige Gönner für das Projekt aus, wird es auch keinen Lohn im herkömmlichen Sinne geben, sondern höchstens Kost und Logis. Zu Familie und Freunden wird nur enger physischer Kontakt bewahrt werden können, wenn diese auch bereit sein sollten, mit umzuziehen an den Ort, wo das D-Lab sich befinden wird. Sollte so ein gemeinsamer Umzug allerdings geschehen, wäre es nicht auszuschließen, oder sogar sehr wahrscheinlich, dass die darauffolgende Zeit die intensivste und vielleicht sogar die schönste Zeit des gemeinsamen Lebens werden könnte. Denn besonders am Anfang wird es am allermeisten um die Herstellung echter, authentischer Beziehung gehen. Über eines sollte jedoch nie ein Zweifel herrschen, und zwar über die Reihenfolge auf der Prioritätenliste. Was auf dieser Liste ganz oben als Nr. 1 stehen sollte, um an diesem Projekt mitzuarbeiten, sollte ganz klar der ‘Hero’ sein, der hier etwas ironisch auch ‘Weltenretter’ genannt wird. Für die kommenden ‘Laboranten’ sollte die Verwirklichung des hier beschriebenen Projektes oder zumindest dessen Zielsetzung zur Schaffung einer besseren Welt als klare Nr. 1 auf der Prioritätenliste stehen. Über die eigene Lebensmission sollte zumindest nach einer gewissen Probezeit nicht länger der geringste Zweifel herrschen. Allein das Ausräumen jeglicher Zweifel diesbezüglich wird eine starke Bindung und eine Verbindlichkeit zwischen den ‘Laboranten’ erzeugen. Manche mögen das wiedererkennen von deren Paarbeziehungen, wenn man an den Punkt gelangt ist, wo beiderseits eine klare Entscheidung getroffen wird zusammenzubleiben, “bis das der Tod uns scheidet”.

Übrigens, was ist eigentlich fürsorglicher, d.h. heldenhafter? Das Händchenhalten seiner Lieben, während das Schiff auf den Untergang zusteuert, oder den Versuch zu unternehmen, das Schiff doch noch irgendwie auf rechten Kurs zu bringen, oder zumindest ein Rettungsfloß zu organisieren, oder in den Mast zu klettern, um Ausschau nach einer rettenden Insel zu halten?

Fairytale of Iron John – from boyhood to manhood, led by the Wild Man. More topical than ever