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Schlüsselwort ALLTAG
Man muss erkennen – und akzeptieren – , dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung erstmal nichts anderes möchte, als endlich einen halbwegs geborgenen Alltag leben zu können, bevor dieser wunderbare Teil des Menschen bereit ist, neue Dimensionen zu erkunden, sei es nun auf intellektueller, kreativer oder spiritueller Ebene. Deswegen steht dies als erstes gewährleistet sein, und steht deswegen ganz oben auf der Prioritätenliste des Projektes. Man geht erst freiwillig und vollen Herzens auf Heldenreise, nachdem genug Geborgenheit erlebt wurde. D.h., diese Reise war immer schon nur einen kleinen Gruppe vorbehalten, besonders wenn es um größere Vorhaben als nur das kleine persönliche Glück ging. Der Bau von Türmen und Tempeln auf der Suche nach Macht oder Erleuchtung, die Eroberung von Imperien und neuen Planeten, die Entdeckung des Atoms und der Cyberwelt – solche große Visionen zu gestalten war immer nur einer relativ kleinen und privilegierten Minderheit vorbehalten. Die brillantesten unter ihnen wurden zu führenden Persönlichkeiten in Wirtschaft, Politik, Religion, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Philosophie. Die etwas weniger Brillanten brachten es vielleicht “nur” zu erfolgreichen Geschäftsleuten, berühmten Künstlern oder gutbezahlten Akademikern. Doch es sind die Angehörigen dieser kleinen Minderheit, die die Welt in den letzten Jahrtausenden geprägt haben, im Guten wie im Schlechten. Innerhalb der Strukturen des Patriarchats ist es dieser elitären Minderheit gelungen, sich aus den Fängen des Matriarchats zu befreien, oder wie immer man nun die gesellschaftlichen Strukturen von Stammes- und Stadtkulturen benennen möchte. Tatsache ist, dass die maskuline Yang-Energie in den meisten Bereichen des täglichen Lebens immer noch die vorherrschende ist, und es nur wenige kleine Nischen gibt wie z.B. die sozialen Bereiche oder Kunst und Musik, wo dem weiblichen Yin-Anteil des Menschen ein wenig Platz eingeräumt wird. Jetzt ist diese kleine herrschende Elite dabei die ganze Welt mit den bedrohlichsten Szenarien zu konfrontieren. Ein Abgrund des totalen Chaos lauert auf der einen Seite und eine Wüste der totalen Kontrolle auf der anderen. Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera, und scheint höchste Zeit für etwas ganz und gar Neues. Und doch muss dieses Neue auch altbekannte Elemente in sich tragen, soll es Vertrauen erwecken und auch die zumeist unbewussten Ebenen aus den Tiefen der Mythologie ansprechen. Die Wurzeln einer Kultur reichen tief, Deshalb spielen Traditionen und Rituale immer eine so relativ große Rolle, Die Tatsache soll auch in diesem Projekt unbedingt berücksichtigt werden, und entstehende Tendenzen dazu gefördert werden.
“What we know, we love“.
Nicht umsonst sind im Zuge der zunehmenden Globalisierung nationalistische Bewegungen aller Art auf dem Vormarsch. Rituale und Traditionen sind eine Art Déjà-vu des kollektiven Unterbewusstseins, sozusagen eine Art Wiedererkennung, die meist das wunderbares Gefühl einer Geborgenheit vermittelt. Dieses Gefühl ganz bewusst zu wecken mit diesem Projekt, entspringt dem Eva’schen Prinzip der Verführung. So wie Eva einst Adam dazu bringen konnte, den berüchtigten Apfel vom Baum des Bewusstseins zu pflücken, so muss sie jetzt versuchen, ihn vom krampfhaften Umklammern des Apfels in seiner Hand – also der Überschätzung seiner Denkfähigkeit – einfach mal abzulassen und seine Aufmerksamkeit auf die anderen leckeren Früchte des Baumes lenken. Eine davon ist die Wiedererkennung von altbekanntem, zum großen Teil abgespeichert im kollektiven Unbewussten.
“Raus aus dem Kopf, rein in den Körper“.
Photo credit to: RTI Fights NTDs (worshipping everyday life image)