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Historische Positionsbestimmung
Die Psychose steht, ebenso wie die Apathie, am äußeren Ende einer langen Reihe psychischer Störungen, egal ob nun auf individueller oder auf kollektiver Ebene. Alle diese Störungen sind Reaktionen auf schwierige Situationen und gewissermaßen ein Ventil für die menschliche Seele, wenn Sorgen und Ängste zu viel Überdruck erzeugt haben. Solch ein Überdruck kann z.B. durch ständig schlechte Nachrichten über prognostizierte kollektive Katastrophen erzeugt werden. In der Antike und in den Urzeiten davor wurden derartige Nachrichten hauptsächlich durch religiöse Prophezeiungen verbreitet. In neuerer Zeit haben diese Rolle wissenschaftliche Analysten und deren Turmschreier, die Massenmedien, übernommen. Diese Nachrichten nähren tagtäglich die Ängste der Menschen und – das ist die eigentliche Bedrohung – schaffen so ihr eigenes Narrativ von der Zukunft, was dann wiederum die künftige Wirklichkeit erschafft. Auch bekannt als das Phänomen der sich selbsterfüllenden Prophetie, was überhaupt nichts Esoterisches an sich hat. Das ist einfach Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit muss als allererstes einmal in ihrer ganzen Dimension erfasst werden, um die Strategie dieses Projektes wirklich zu verstehen.
Es sind die vorherrschenden Erzählungen, heute auch Narrative genannt, sowie der Glaube daran, die die menschliche Wirklichkeit erschaffen, so ungewohnt diese Behauptung nun auch für manch einen erstmal klingen mag. Das Licht der Sterne am Himmel oder das Rauschen des Windes in den Bäumen, oder der Geschmack einer Kirsche oder der Geruch eines Pferdes sowie jede andere Wahrnehmung auch würde für den Menschen allein durch die physische Erscheinung keinen Sinn ergeben, wenn es nicht auch eine passende Erklärung dazu gäbe. Das ist es, was Erzählungen bieten, ob sie nun in religiöse, wissenschaftliche oder andere theoretische Verpackungen haben.
“Der fallende Baum, der nicht gehört wird, erzeugt kein Geräusch”.
Die Bedeutung dieses Zitats eines alten englischen Weisen war im Prinzip auch Gegenstand der berühmten Diskussion zwischen den Atomphysikern Albert Einstein und Niels Bohr. Existiert die Welt nur durch die Wahrnehmung des Menschen, oder ist sie völlig unabhängig davon, wie Einstein behaupte und mit dem berühmten Zitat “Gott würfelt nicht“ zum Ausdruck brachte. Bohrs These dagegen von der Beeinflussung der Umwelt durch die menschliche Aufmerksamkeit wird heute nicht nur von führenden Quantenphysikern als diejenige angesehen, die der Wirklichkeit entspricht. Man braucht nämlich kein Atomphysiker zu sein, um dieses Phänomen, oder besser gesagt: Naturgesetz, zu verstehen.
„Der beste Dünger sind die Fußspuren des Bauern“
So lautet ein Sprichwort einer indigenen Kultur aus Ozeanien. Damit sind natürlich nicht die Fußspuren an sich gemeint, sondern die sinnliche Aufmerksamkeit, die der täglich vorbeipassierende Bauer den Pflanzen schenkt. Jeder aufmerksame Gärtner weiß darum, und jeder Tierfreund. Bei unseren eigenen Artgenossen hingegen wird schneller die Brille der Voreingenommenheit aufgesetzt, worauf man dann versucht das jeweilige Wesen und meist auch sich selbst genauso hinzubiegen, wie man es gerne durch die jeweilige Brille sehen möchte. Das wird bei Kindern Erziehung genannt, bei Erwachsenen Disziplin.
Die vorherrschenden Erklärungen der Wirklichkeit, die sog. Narrative, unterscheiden sich natürlich je nach Zeitalter und Kultur. Die revolutionär neue und doch schon uralte Erkenntnis, dass die menschliche Aufmerksamkeit die Wirklichkeit nicht nur beeinflusst, sondern sogar deren Ursache und Schöpfer ist, bildet die intellektuelle Grundlage dieses Projekts. Wer also immer noch an das Narrativ eines allmächtigen Gottes glaubt, ob nun würfelspielend oder nicht, wird wahrscheinlich nicht viel Freude daran haben, an diesem Projekt mitzuwirken. Man sollte schon ungefähr die gleiche Sprache sprechen, wenn die Arbeit zu etwas vernünftigem führen soll. Die Erkennung des Potentials der schöpferischen Aufmerksamkeit macht das ABC dieses Projektes aus. In diesem Projekt geht zuerst einmal darum, eine utopische Geschichte zu erzählen. Ob daraus auch ein neues Narrativ entstehen wird, wird sich zeigen. Die wichtigste Aufgabe des Projektes und überhaupt der jetzigen Zeit besteht erstmal darin, das allgemein hohe Angstniveau zu senken und stattdessen gesundes Vertrauen und starke Zuversicht in die Zukunft zu erzeugen. Gerade durch Erfahrungen an Leib und Seele kann zwischen den Menschen relativ schnell VERTRAUEN entstehen, und damit ein kräftiger Gegenpol zur ANGST gebildet werden.
Denn welches Problem auch immer man zurück an seine Quelle verfolgt, so wird man immer wieder bei dem verlorenen Vertrauen landen.
Dieser Verlust des Vertrauens erzeugt natürlicherweise Angst, da ohne Vertrauen eine permanent(!) unsichere Situation besteht. Das steht im Gegensatz zur Tierwelt, und auch zu den meisten Naturvölkern, die nur jeweils kurze Momente der Gefahr erleben, wonach alles wieder in die vertraute Ordnung zurückkehrt. So, wie nach einem heftigen Sturm, wo das normale Wettergeschehen nur mal kurz etwas durcheinandergewirbelt wurde. Der moderne Mensch dagegen lebt wie in einem Dauertiefdruckgebiet, wo das eine schlechte Wetter das andere ablöst, ohne dass sich je eine längere Hochdrucklage durchsetzen kann. Dauerstress nennt man das heute.
Diesen Gegenpol zur permanenten Angst zu erzeugen, soll erprobt werden im Rahmen dieses sozialen Experiments, das eine neue und zugleich uralte Sehnsucht der Menschheit zu erwecken versucht.
Die größte Sehnsucht des Menschen besteht darin, endlich ein freies Individuum in einer sicheren und verlässlichen Gemeinschaft sein zu können.
Der Verlust der traditionellen Stammesgemeinschaft als eine zigtausende von Jahren andauernden Lebensform ist in Wirklichkeit das verlorene biblische Paradies, und entsprechend wird die Wiedererlangung dieser Gemeinschaft – nun freilich in neuen Formen – das kommende „Paradies“ sein. Bisher ist es fast immer eine “entweder …. oder”- Entscheidung, also entweder eine sichere Gemeinschaft oder aber persönliche Freiheit. Jede Menge Tabus und Gesetzte sind seit Urzeiten zu dem Zweck installiert worden, das Individuum in seine Grenzen zu verweisen. Nur wenn man die geschriebenen oder ungeschriebenen Regeln der normalen Gesellschaft umgeht durch passives Sich-Entfernen, oder gar durch Brechen der Regeln zum Preis des aktiven Ausgestoßen-Werdens, kann sich die Individuation mit all ihren Nuancen wirklich entfalten. Das hat eben oft den Preis, dass man die vorher sichere Gemeinschaft, in der man aufgewachsen ist, dabei verliert. Der lobenswerte Versuch zur Errichtung demokratischer Gesellschaftsmodelle mit ihren sozialen Sicherungssysteme kann im besten Fall materielle Unterstützung bieten, aber schon allein aufgrund der Größenordnungen niemals das Bedürfnis, auch auf emotionaler Ebene zu einer sicheren und beständigen Gemeinschaft zu gehören, die über die eigene engste Familie hinausgeht. Das ist aber nun mal ein menschliches Grundbedürfnis – ebenso wie die persönliche Freiheit. Wenn dann auch noch das Vertrauen in althergebrachte Systeme schwindet und die materielle Sicherheit der Zukunft durch alle möglichen Krisen gefährdet erscheint, kann es psychisch sehr belastend werden für die große Masse der Menschen. Deren im Moment gerade stattfindende Psychose/Hypnose/Apathie ist eine deutliche Reaktion auf das zunehmend entschwindende Vertrauen in die bisherigen Systeme.
Aus diesem Grund haben Ehescheidungen heutzutage auch oft diese harten und manchmal tragischen Folgen. Die Paarbeziehung ist zur wichtigsten und oft einzigen Quelle geworden, um das Gefühl der emotionalen Sicherheit in einer festen und sich gegenseitig verpflichtet fühlenden Gemeinschaft zu erhalten, während alles um einen herum immer unverbindlicher wird und im Begriff scheint, sich aufzulösen. Wenn dann die letzte stabile Zelle in sich zusammenfällt, ist das für ein soziales Wesen und “Hordentier” wie dem Menschen (s.u.) eine Katastrophe allergrößten Ausmaßes.
Der Kampf dieser beiden gegensätzlichen Kräfte, kollektive Geborgenheit vs. individuelle Freiheit, begann lt. Archäologen vor ungefähr 10.000 Jahren. Damals begann die Ablösung der mehr auf kollektive Geborgenheit bedachten, eher matriarchalen Stammeskulturen durch die mehr auf individuelle Freiheit bedachten, patriarchalen Strukturen. Das mit der individuellen Freiheit mag paradox erscheinen angesichts des Ausmaßes an nachfolgender Versklavung großer Teile der Menschheit, dessen bisherigen Höhepunkt wir anscheinend gerade erleben mit der sich etablierenden Überwachungsgesellschaft. Doch sollte man die ursprüngliche Antriebskraft im Auge behalten, nämlich das Bedürfnis des männlichen Anteils im Menschen, endlich sein eigener Herr zu sein, frei zu sein von der ständigen Gängelung der Familien- und Stammesverbände, was auch eine Art Überwachungsgesellschaft ist. Dass diese Herrschaft bisher immer nur einer kleinen Klasse der Herrschenden vergönnt war, rückt bei dieser Betrachtungsweise hier mal kurz in den Hintergrund. Man muss sie als eine Art Pioniere der Individuation des Menschen betrachten, so schwer das manch Einem auch fallen mag angesichts all der Leiden, die die kleine Klasse geschaffen hat. Doch „Wie der Herr, so´s Gescherr“ – und vice versa! Das wird oft übersehen, wenn den Herrschenden allein die Verantwortung für etwas zugeschoben wird, im Guten wie im Schlechten. Das mag selbst bei der üblichen Opferhaltung von Gutmenschen leichter zu ertragen sein, wenn man bedenkt, dass das Privileg des Herrschens immer auch begleitet ist von der Angst, von Konkurrenten ausgeschaltet oder von Untertanen gestürzt werden kann. Herrscher zu sein, beinhaltet jedenfalls keine große Freiheit.
Im Vordergrund dieser Betrachtung sollen die bereits genannten beiden Antriebskräfte stehen, die hier im Text immer wieder angesprochen werden. Sie sind die beiden Hauptantriebskräfte, die bei allen tragischen bzw. komischen Dramen mitwirken, sowohl auf kollektiver als auch auf individueller Ebene. Diese beiden scheinbar gegeneinander wirkenden Antriebskräfte heißen kollektive Geborgenheit und individuelle Freiheit. Ob Heldenepos, Krimi oder Arztroman, das Dilemma ist im Prinzip immer das gleiche: Soll man nun den vorgegebenen Regeln der Gemeinschaft folgen, oder seinen eigenen Impulsen. In diesem Projekt geht es darum, diese Situation der “Entweder-Oder”-Entscheidungen weitgehend aufzuheben und beide Bedürfnisse in einem beschützen Raum sich auszuleben lassen zu können. Damit würde eine uralte Sehnsucht der Menschheit gestillt werden. Man könnte es auch die Versöhnung von Matriarchat und Patriarchat nennen, die Chakra-Hochzeit von Bauch und Sonnengeflecht, oder den menschheitsgeschichtlichen Übergang vom Trotzalter ins Schulalter, dort, wo man in der Regel erste Verantwortung auch für seine nähere Umgebung übernimmt. Egal, ob man es nun durch die historische, esoterische oder pädagogische Brille besieht: wie schon anfangs erwähnt, sollte dieser Vorgang nicht von Statten gehen ohne die Einbeziehung der vorgeschichtlichen “Hordenkultur“/des Wurzelchakras/der Säuglingsphase, sprich: nciht ohne Integrierung aller basalen Bedürfnisse, wozu nicht nur Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf gehört, sondern in hohem Maße auch die Auslebung der ureigenen Sexualität als die lebensbekräftigende und lebensspendende Triebkraft, die sie nun mal ist. Erst wenn diese 3 Aspekte vereint sind, ausgelebte Urtriebe, geborgene Gemeinschaft und freie Persönlichkeit, kann man von einer Ganzheitlichkeit sprechen. Vielleicht könnte man es sogar mit dem Modeadjektiv nachhaltig versehen, wenn´s nicht schon so verbraucht und abgenutzt wäre. Denn kein Modell der Welt wird von langer Dauer, also nachhaltig sein, wenn es nicht den Spielregeln der Natur folgt.
Soweit nun erstmal zur historischen Positionsbestimmung, von der aus navigiert wird. Die Menschheit steht demnach entwicklungsgeschichtlich am Ende der Trotzphase und versucht sich im Moment gerade wieder flüchten, entweder zurück in Mamas Arme oder in megalomanische Kinderspiele, sprich: entweder in Sicherheits- und Überwachungsgesellschaft oder in Transhumanismus, Eroberung anderer Planeten oder irgendeinen anderen Blödsinn. Doch das „innere Kind“ des kollektiven Unbewussten ahnt wohl intuitiv, dass es so nicht weiter gehen kann. Es muss sich herausbewegen aus der Selbstzentriertheit, die zwar nötig war zur Individuation, aber jetzt im Wege steht für eine Weiterentwicklung. Es muss sich öffnen für das neue Zeitalter, wo man sich wieder der Gemeinschaft annähert, ohne große Abstriche bei der freien Persönlichkeitsentwicklung vornehmen zu müssen. Dann hätten sich die drei ersten Chakren im vierten vereinigt, um sich noch einmal dieses fernöstlichen Erklärungsmodells zu bedienen. Gelänge das, würde das nicht nur endlich Frieden mit sich bringen, sondern eine bisher nicht dagewesene Blüte der Menschheit, ein “goldenes Zeitalter” ohnegleichen stände bevor – zumindest bis zum Übergang in nächste Zeitalter. Doch einen Schritt vor dem anderen. Das Halschakra ist noch nicht dran, und wenn man noch so viel spirituellen Zirkus veranstaltet. Übertragen auf das Gedankenmodell der Kindesentwicklung würde das dem Teenageralter entsprechen, dort, wo sich plötzlich ganz und gar neue Welten öffnen, die man sich vorher unmöglich vorstellen konnte. Wie z.B. einem Schulkind die Magie des sexuellen Erwachens vermitteln, oder die von Poesie und Musik? Doch auf diesem spirituellen Entwicklungsstand sind wir noch lange nicht, solange wir nicht mal die basalsten Regeln eines harmonischen Zusammenllebens erlernt haben. Die Menschheit befindet sich also eher im Übergang vom Trotz- zum Schulalter. Ein „goldenes Zeitalter“ könnte dabei dem sehnlichen Wunsch entsprechen, endlich mal auf eine wunderbare Schule zu gehen zu dürfen, die die wahren Bedürfnisse des Kindes erkennt und entsprechend fördert. Dieses Projekt betrachtet sich als den Versuch, solch eine Schule mit entsprechendem Schulalltag zu gründen.
Es geht darum, kleine Oasen des alltäglichen Glücks gilt es zu errichten, die auch für andere als Wegweiser und Leuchttürme fungieren können. Diese sollen sich nach außen hin präsentieren nur durch das reine Vorleben des Alltags dieser neuen Lebensart. Learning by Living. Das ist die Idee.
Sollte dieses Projekt im Sinne der Hypothese gelingen, könnte man es auch durchaus als eine Schule zur Erlernung der Herzchakra-Prinzipien nennen, wollte man etwas esoterisch klingen. Soll es lieber etwas wissenschaftlich klingen, könnte man es als einen Ort betrachten, wo sich archaische, matriarchale und patriarchale Kulturen die Hand geben, um mit einer daraus entstehenden neuen Kultur ein neues Zeitalter mit einzuläuten, für das es wahrscheinlich frühestens einen Namen geben wird, wenn es zur Vergangenheit geworden ist. Gelingt es, so eine Gegenwart zu erschaffen, werden die Geschichtsbücher der Zukunft nicht mehr triefen vor Blut, Schweiß und Tränen, und wenn, dann werden es Tropfen der Blutsbrüderschaft, des Lustschweißes und der Freudentränen sein.
“Wer die Gegenwart genießen kann, hat in Zukunft eine wundervolle Vergangenheit“
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Walt Stoneburner (compass image),
Savich, Peter (chakras image)