3. The Hero’s Journey

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3. The Hero’s Journey

Dass diese Art von ‘Hero´s Journey’ nichts mit Märtyrertum oder dem bisher bekannten Heldentum mit all seinem Glanz und Gloria zu tun hat, sondern mit Fürsorge und Freude an der kreativen Arbeit in einer Gruppe, sollte aus diesem Text hervorgehen. Besonders aber die Lust, sich selbst in einer neuen Art von authentischer Gemeinschaft zu erleben, sollte die größte Antriebskraft sein – noch viel größer noch als die des ‘Weltenretters’, womit dieser hiermit auf Platz 1B rückt. Auf Platz 1A sollte also der Selbstentdeckungsreisende stehen. Dort wartet das größte Abenteuer von allen. Sich zu zeigen wie man wirklich ist, erfordert wirklich den allergrößten Mut. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, z.B. im Kapitel ‘Heilung des Urtraumas‘, ist es tatsächlich unsere größte Angst, nicht so angenommen zu werden, wie wir nun mal sind. Andernfalls können die Bücher von Joseph Campbell es vielleicht etwas besser erklären, auch wenn die nun ziemlich dick sind. Auf jeden Fall erfordert die Teilnahme besonders wegen der Konfrontierung mit dem Urtrauma geradezu heldenhaften Mut. Dieses Projekt ist also nichts für die Sorte von ‘Weltenretter’, die in Wirklichkeit konfliktscheue Chatter sind oder kleinbürgerliche Pantoffelhelden, die sich Sorgen machen um ihre berufliche Zukunft und Altersrente. Auch für Unentschlossene in Bezug auf die eigene persönliche Prioritätenliste ist das hier nicht der richtige Platz.

Was hinter der Nr.1 auf der Prioritätenliste steht, hängt natürlich von den persönlichen Vorlieben jedes Einzelnen ab. Es sollte aus dem Kontext hervorgehen, dass Dinge wie Familienleben und persönliche Beziehungen überhaupt durchaus gut Hand in Hand mit der Projektarbeit gehen können, so wie es zurecht gelegt ist. Für das milliardenschwere Manhattan-Project wurde eigens eine kleine Stadt mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten und Unterhaltungsmöglichkeiten mitten in die Wüste Nevadas gebaut, um den Familienangehörigen der beteiligten Wissenschaftler ein so angenehm wie mögliches Alltagsleben bieten zu können. Dazu reicht das Budget des D-Labs leider nicht ganz (jedenfalls noch nicht;-). Doch das muss dann eben durch kreativen Einfallsreichtum ausgeglichen werden (Vorschläge dazu unter Kapitel D-Lab Aktivitäten). Was die Entfaltung der eigenen Kreativität innerhalb dieses Projektes betrifft, so sind dem hier Grenzen gesetzt allein durch den relativ engen Rahmen der gestellten Aufgabe. ‘Bestellungsarbeit’ entspricht natürlich nicht der zeitgenössischen Vorstellung von einer freien Künstlerseele. Doch es könnte andere Vorteile haben. Man sollte nicht unterschätzen, welche unerwarteten Talente da noch zum Vorschein kommen könnten, wenn der schwere Deckel der Selbstzweifel durch die Gruppenenergie erst ein wenig angehoben worden ist. Und wer solche Selbstzweifel nicht kennt, wird sich wohl auch kaum für ein Projekt wie diesem interessieren.

Ein Blick in das Buch Iron John (deutscher Titel: Eisenhans) von Robert Bly könnte in diesem Zusammenhang vielleicht auch sehr von Nutzen sein, egal ob für Mann oder Frau, denn es geht da um den maskulinen Anteil, der in jedem von uns steckt. Dann wird man vielleicht besser verstehen, dass hier mit dem ‘Weltenretter’ auf Nr. 1 der Prio-Liste ganz bestimmt nicht das weit verbreitete Gutmenschtum gemeint ist. Besonders junge Aktivisten scheinen z.Z. leicht in diese klebrige Falle der politischen Korrektheit zu treten. Kein Wunder nach Jahrzehnten der feministischen Gehirnwäsche, deren tragische Folgen für die ganze Gesellschaft in o.g. Buch auch sehr deutlich gemacht werden, obwohl man dort erst das Jahr 1990 schreibt.

Moralisch-ethische Motive allein reichen also für eine beständige Teilnahme an diesem Projekt nicht aus. Aufrichtige persönliche Verzweiflung über den Zustand der Welt dagegen kann ein guter Zündfunke sein. Als Dauerbrenner eignet sich diese Energie allerdings auch nicht. Lust treibe das Werk an! Welche Art von Lüsten hier ausgelebt werden könnte, darüber kann man in den nachfolgenden Kapiteln etwas lesen. Doch die hier im Folgenden vorgestellte Alltag mit all den physischen Aktivitäten und dem nahrhaften Bio-Essen sollte eigentlich jeden ansprechen, der gerne gesund leben möchte.

Pippi Longstocking – expression for female strength and freedom from moral oppression